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Nach unserer Gründung im Dezember 2019 haben wir die Konkretisierung des Hochwasserschutzkonzeptes vorgenommen sowie ein europaweites Ausschreibungsverfahren für die Planungsleistungen durchgeführt. Seit wenigen Monaten befinden wir uns für die ersten Maßnahmen in der konkreten Planungs- und Umsetzungsphase. In Hamminkeln ist dies der Retentionsraum Möllganshorst sowie die Retentionsräume Brüner Bruch und Bramhorst. Die bauliche Umsetzung der Maßnahmen ist ab 2025 vorgesehen. Sowohl die weitere Genehmigungsplanung als auch der Genehmigungsprozess und die anschließende Ausführungsplanung nehmen diese Zeit in Anspruch. Die oben beschriebenen Maßnahmen entsprechen dem technischen Hochwasserschutz. Parallel ist vorgesehen in Bereichen, wo zusammenliegende Flächenverfügbarkeiten durch uns hergestellt werden können, die Issel und Ihre Nebengewässer ökologisch aufzuwerten, indem die Verwallungen abschnittsweise zurückverlegt werden. Zwischen Werth und Isselburg arbeitet die Stadt und seit 2019 wir an einem größeren Abschnitt einer Deichrückverlegung mit umfassender Umgestaltung der Issel. Hierdurch können wir zum einen die Wasserspiegellage bei seltenen bis häufigen Hochwasserereignissen deutlich absenken, wir schaffen jedoch auch einen wichtigen Beitrag zur Wasserrahmenrichtlinie. Viele Flächenverfügbarkeiten sind hier schon hergestellt. Auch hier hoffen wir auf einen Baubeginn ab 2025. Gleichzeitig ist ebenfalls der Bau eines Deiches zum Schutz der Ortschaft Obrighoven vorgesehen sowie Strassenerhöhungen und Deichneubauten in Isselburg, Ringenberg und Werth. Die oben beschriebenen Maßnahmen, welche prioritär umgesetzt werden, sorgen dafür dass ein Großteil der betroffenen Siedlungsgebiete nicht mehr von einem 100-jährigen Hochwasser betroffen sind. Die übrigen Maßnahmen, welche Teil des Hochwasserschutzkonzeptes sind, dienen vor Allem dazu Hochwasserspitzen noch stärker zu kappen und Wasserspiegellagen zu senken um das Risiko einer Überflutung weiter zu minimieren. Hier wollen wir auch Extremhochwässer berücksichtigen, die seltener als einmal in 100 Jahren auftreten. Maßnahmen unterhalb von Isselburg, wofür viele Flächenverfügbarkeiten benötigt werden, dienen dazu die Bereiche südlich in Isselburg zu entlasten. Hier ist eine Realisierung erst ab 2028 realistisch.

Seit 2016 haben wir deutlich mehr Informationen darüber, welche Bereiche sich im Falle eines Hochwassers für Notflutungen eignen, sodass diese Bereiche gezielt genutzt werden können, auch wenn Baumaßnahmen noch nicht umgesetzt sind. Zum Zwecke der besseren Vorwarnung im Hochwasserfall als auch für die bessere Kalibrierung unserer Hochwassermodelle sind bereits drei neue Pegelmessstationen gebaut worden, dessen Daten in unserem Pegelinformationsportal einsehbar sind. Der weitere Ausbau des Systems auch mit der Einbindung von Niederschlagsmessstellen wird vorgenommen, sodass die Datenlage vor, bei und nach einem Hochwasserereignis immer besser wird. Dieses Wissen binden wir in den bestehenden Isselalarmplan ein um die Informationen breiter zugänglich zu machen. Die bestehenden Verwallungen sollen dort, wo diese als Schutz ausreichend sind, erhalten bleiben und in Bereichen in denen sie in Absprache mit den dortigen Eigentümern zu Gunsten der Gewässer- und Auenökologie aufgegeben werden können, entnommen oder zurückverlegt werden. In wenigen Bereichen werden ebenfalls neue Hochwasserschutzwände und Strassenerhöhungen für Siedlungsbereiche einen höheren Schutz ermöglichen.

Wir sind bei der Maßnahmenumsetzung sowohl mit der örtlichen Landwirtschaft als auch mit den betroffenen Bürgern und beteiligten Behörden und Verbänden stetig in Kontakt. Auch die Kreisbauernschaften sind in unsere Maßnahmenplanung involviert, sodass sich betroffene oder interessierte Landwirte sowohl bei uns als auch dort informieren können. Für einige Maßnahmenbereiche wurden bereits Eigentümerveranstaltungen durchgeführt, diese werden weiter fortgesetzt. Unsere Verbandsversammlungen sind öffentlich und finden etwa zwei bis dreimal im Jahr statt. Die Termine werden auf unserer Homepage und über die Amtsblätter der Kreise  veröffentlicht. Bei Rückfragen, Informationen aus der Örtlichkeit und weiteren Anfragen stehen wir gerne bereit und berücksichtigen diese bei unserer Umsetzung.
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